Solanin
Wissenswert
Solanin ist ein sekundärer Pflanzenstoff. Genau genommen ist es ein "körpereigener" Pflanzen SCHUTZ Stoff, der Pflanze und Frucht vor Fressfeinden schützen soll. Solanin ist giftig für den Hund, allerdings auch für den Menschen
In einer grünen und unreifen Tomate ist der Anteil an Solanin zb sehr hoch. Das ist auch richtig. Denn die unreife Tomate möchte eine reife Tomate werden. Wenn Du als Kind mal eine unreife Tomate vom Strauch gemoppst hast, weisst Du, wie bitter das geschmeckt hat. Solanin schmeckt bitter.
In dem Sinne also ein Abwehrstoff für Fressfeinde. Weiter kommt das Solanin bei der Tomate im Strunk vor. Auch völlig verständlich. Denn würden Fressfeinde die Stiele anfressen, welche die Tomate, die noch am Strauch hängt, mit Nährstoffen versorgt, wäre es dahin mit der Tomate.
Während des Reifeprozesses baut sich der Gehalt an Solanin ab. Wenn die Tomate also absolut überreif ist, kann es ihr schon fast egal sein, von wem sie gefressen wird.
Bei Paprika verhält es sich nahezu identisch.
Ausgenommen bei der Kartoffel gibt es Unterschiede.
Hier findet man die höchsten Anteile an Solanin in der Schale und in den oberirdischen Anteilen der Pflanze.
Kartoffeln können aber durch Alterung und Lichteinfluss wieder selbst Solanin bilden.
Wenn die Kartoffel keimt oder grüne Stellen bildet, erhöht sich wieder der Solaningehalt.
Hier würde die Natur planen, dass gekeimte Kartoffeln neue Triebe bilden um sich wieder zu vermehren, also bilden sie wieder einen körpereigenen Schutzstoff.
Frische, erntereife Kartoffeln sind also ideal.
Solanin ist übrigens sehr hitzestabil, allerdings fast nahezu wasserlöslich. Daher solltest Du Kartoffeln immer kochen, am besten ohne Schale und wenn Du ganz auf Nummer sicher gehen möchtest, entsorge einfach das Kochwasser. Allerdings wäre es bei ganz frischen Frühkartoffeln auch kein Problem, diese in einem Eintopf zu verarbeiten, wenn Du zb für Deinen Hund kochst.
Wie Du siehst, sind die bösen Nachtschattengewächse gar nicht so böse