Die Fleischmenge in der Fütterung
Wissenswert

Wie viel Fleisch braucht eigentlich ein Hund?
Bei einem Fertigfutter wird ein "möglichst hoher Fleischanteil" gern als Qualitätsmerkmal genutzt.
Auch in selbst zubereiteten Ration wird der Fleischanteil häufig kontrovers diskutiert.
Ein hoher Fleischanteil ist kein ausschlaggebendes Qualitätsmerkmal für ein "gutes" Futter oder selbst zusammen gestellte Ration.
Ein 10 kg schwerer Hund (gesund, normal aktiv) wäre bereits mit einer täglichen Fleischmenge ( zb Rind, 12 -14 % Fettanteil) von 160g in seinem Proteinbedarf und allen essenziellen Aminosäuren vollständig abgedeckt.
Würden wir nun weitere Proteinquellen wie Eier oder Milchprodukte einfließen lassen, kann der Fleischanteil sogar nochmal reduziert werden.
Füttern wir (als Beispiel) nun 50g Ei (das entspräche ca Gewichtsklasse S) und 50 g Milchprodukte, kann der Fleischanteil auf 100g reduziert werden.
Zu berücksichtigen sind natürlich immer die individuellen Bedürfnisse eines Hundes.
Kommen gesundheitliche Aspekte oder besonders hohe körperliche Aktivitäten hinzu, ist der Bedarf im Einzelfall anzupassen.
Es wäre sogar möglich, eine komplett fleischlose Ration zu gestalten, sofern es erforderliche Gründe dazu gibt.
Gründe können sein:
Krankheit, Allergie, Unverträglichkeit.
Nicht selten haben zb Hunde aus dem ausländischen Tierschutz Intoleranzen bei höheren Fleischmengen oder auch grundsätzlich Fleisch.
Man darf hier nicht vergessen, dass die Hunde auf der Straße kein Steak finden und es in Tierheimen das gibt, was man gerade zur Verfügung hat.
Das kann dann auch mal Brot mit Milch sein.
Auch kommen einige Rassen auf Grund ihrer Disposition mit weniger Fleischanteilen besser zurecht. Hierzu zählen zb Herdenschutzhunde wie der Kangal dazu, der in den Bergregionen Anatoliens eher weniger täglich 1 kg Fleisch bekommt, sondern viel mehr das, was der Mensch wirklich kaum mehr verarbeitet. Der Rest besteht nicht selten aus Ziegen- oder Schafsmilch, Hirsebrei oder Brot.
Hingegen sollte bei nordischen oder asiatischen Rassen berücksichtigt werden, dass hier Fleisch und fetter Fisch vor den Kohlenhydraten steht. Eben bedingt aus dem Lebensraum und Haltung. In Alaska wird der Husky weniger mit Getreide gefüttert, als mit fettem, teils noch gefrorenem Lachs
Von Medien und Industrie geprägt meint man es dann gut und suggeriert eine möglichst großzügige (vor allem rohe) Fleischfütterung als das beste, aber leider ist es oftmals nur gut gemeint, ohne den Einzelfall zu betrachten
Fazit: Es braucht also meistens gar nicht so viel Fleisch. Weniger ist manchmal mehr, wenn die Weichen richtig gestellt sind