Barf-Profil - Schmuseflummi

Praxis für Ernährungsberatung & Tiernaturheilkunde
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Barf-Profil

Wissenswert
Stell Dir vor, Dein Tierarzt fragt Dich, was Du Deinem Hund fütterst. Wenn Du sagst, dass du „barfst“ (also mit rohem Fleisch fütterst) , wird er hellhörig und es fällt dann ganz schnell „dann machen wir mal ein BARF-Profil um zu schauen, ob der Hund denn ausreichend versorgt ist“


BARF-Profil ? Was ist denn das?


Das BARF-Profil ist eine bestimmte Untersuchung des Blutes, bei dem verschiedene Parameter untersucht werden.

Die Basis ist das kleine Blutbild, in dem unter anderem die roten und weißen Blutkörperchen, wie auch die Blutplättchen gemessen werden.


Diese Werte sagen zb aus, ob das Immunsystem sich derzeit mit einer Entzündung oder Infektion auseinander setzt oder der Hund vielleicht eine Anämie hat. Eine Anämie kann immunologisch oder ja, auch tatsächlich Fütterungsfehlern zu Grunde liegen.

Weiter wird ein wichtiges Transportprotein gemessen. Das Albumin. Albumin ist wichtig, um zb Hormone, Fettsäuren, Vitamin D und Enzyme zu transportieren.


Schwankende Albuminwerte können mit der Leber, Bauchspeicheldrüse, Niere, Blutverlusten (nicht selten innere Blutungen) oder Darmerkrankungen zusammenhängen. Aber ja, auch Mangelernährung ist hier ein wichtiger Faktor. Wir haben hier also einen multifaktoriellen Wert, der in viele Richtungen zeigt, ob wir ein Problem haben könnten.


Das Schilddrüsenhormon T4 ist auch in dem Bundle enthalten, welches auf eine Thematik der Schilddrüse hinweisen KANN ! aber nicht muss. Der T4 ist ein im Plasma an Transportproteine gebundenes Hormon. Alleine der T4 Wert hat über die Schilddrüse keine klare Aussagekraft, da wir hier auch Alter, Rasse, Medikamente oder eventuell immunologische Faktoren berücksichtigen müssen, die Einfluss auf den T4 Wert haben.


Aber im BARF Profil geht es doch um die Nährstoffe?


Ganz genau. Hier werden Calcium, Phosphat, Kupfer, Zink, Jod, Vitamin A und Vitamin D bestimmt.

Das sind ja ganz oft Nährstoffe, über die reichlich diskutiert wird. Nicht selten zeigen Rationsüberprüfungen Mangel-, oder Überversorgung , welche gerade bei Hunden im Wachstum zu irreversiblen gesundheitlichen Problemen führen. Genau deswegen ist Dein Tierarzt auch erstmal gegen B.A.R.F. Zurecht, wenn ich das jetzt mal vorsichtig sagen darf, da auch bei ausgewachsenen Hunden viele Rationen nicht ausreichend gestaltet sind.


Bei der Überprüfung der Nährstoffversorgung über das Blut haben wir zu einem Nährstoffe, die im Organismus gespeichert werden und zum anderen welche, die an Transportproteine gebunden sind.


Zink:

Liegt im Blut gebunden an Globulin und Albumin vor. Wird in den Knochen gespeichert. Im Blut sind die Werte jedoch stark abhängig von der Blutentnahme. Nach der Futteraufnahme ist der Wert am höchsten und baut sich mit der Zeit ab. Abhängig da ist dann auch, in welcher Form Zink zugeführt wird. Aber auch hier, spielen weitere gesundheitliche Faktoren eine Rolle.


Kupfer:

Ebenfalls an Albumin gebunden. Hauptspeicherort ist die Leber. Die Blutentnahme stellt auch hier eine reine Momentaufnahme dar.


Vitamin A:


Wird auch, vornehmlich in Leber und Niere gespeichert. Die tatsächliche Messung und Aussagekraft über das Blut gilt als umstritten.


Vitamin D:


Wird auch im Blut an Proteine gebunden und in den Fettspeichern des Hundes abgelegt. Auch hier ist die tatsächliche Messung umstritten, da es unter anderem mit dem Calciumstoffwechsel zusammen hängt.


Calcium und Phosphor:


Einer meiner Lieblingsthemen, wenn es um die Messung und überhaupt Versorgung geht.


99 % des Calciums sind in Knochen und Zähnen gespeichert. Gerade mal 1 % liegt als ionisiertes Calcium vor. Calcium ist super wichtig für Nervenleitbahnen, Muskelkontraktionen und Säure-Basen-Haushalt. Der Organismus ist extrem daran interessiert, dass der Haushalt stimmt und schaltet gleich die Nebenschilddrüse sein, wenn ein Calciummangel und oder ein Phosphorüberschuss vorhanden ist. Der Calciumwert würde dann im Blutbild drastisch absinken, während die Nebenschilddrüse durch Ausschüttung des Parathormones alles gibt um den Haushalt wieder her zu stellen. Und da geht es dann an die eigenen Reserven.

Aber Vorsicht! Ein verschobener Calcium-Phosphor-Wert muss nichts mit einer Mangelernährung zu tun haben sondern kann auch mit einer Unterfunktion der Niere zusammen hängen, die nicht mehr in der Lage ist, Phosphor ausreichend auszuscheiden. Phosphor wird im Blut nämlich weniger straff reguliert und gilt als wichtiger Paramenter, bzw Nährstoff für verschiedene Zellfunktionen.


Fazit:

Ein BARF Profil KANN, muss aber rein gar nichts über die Nährstoffversorgung Deines Hundes aussagen.

Wenn Du sicher gehen möchtest, ob Dein Hund ausreichend versorgt ist, lass die Ration prüfen, in dem diese mit den aktuell wissenschaftlich geltenden Werten des NRC (National Research Council) verglichen Werten. Dies wird sogar von Tierärzten wir Frau Dr. Dillitzer und Dr. Thes bestätigt, welche sich auf Ernährung spezialisiert haben.


Wenn Du Deinem Tierarzt eine Ration vorlegst, die nach wissenschaftlich basierenden Werten erstellt worden ist, wird auch er kein Problem damit haben, wenn Du die Ration Deines Hundes selbst zusammen stellst.


Quelle:

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